Brunello di Montalcino – Sangiovese-Gigant aus der Toskana

Wenn es um die großen Weine Italiens geht, kommt man um den Brunello di Montalcino nicht herum. Zusammen mit dem Barolo aus dem Piemont und dem Amarone della Valpolicella aus Venetien bildet der Brunello di Montalcino sogar das heilige Dreigestirn der großen italienischen Weine, die überall auf der Welt extrem beliebt sind.

Alessandro Mori, der Besitzer, mit dem wir seit vielen Jahren freundschaftlich verbunden sind, war bis 2008 als Jurist tätig und führte das kleine von seinem Vater übernommene Weingut in seiner «Freizeit». Doch schon damals war er erfolgreich und verfolgte ein klares Konzept, das lautet: Ein Minimum an Interventionen im Rebberg ergibt gesunde Trauben und einen perfekten Wein. Der beste Önologe ist jener, der sich selbst überflüssig macht durch seine Arbeit im Rebberg. Aus seinem 6 Hektaren umfassenden Rebberg im nördlichen Teil Montalcinos, auf den sandigen Böden von Montosoli, gewinnt er gerade mal rund 26 000 Flaschen Wein, statt der zugelassenen rund 50 000.

Der niedrige Ertrag hat auch damit zu tun, dass Mori die Rebstöcke mit grossen Distanzen voneinander pflanzt, um ihnen ein Maximum an Raum für das Wurzelwerk zu lassen. Die Belastung jedes Stocks jedoch ist so gering, dass jede Traube von der Kraft dieser Wurzeln vollumfänglich profitiert und sie nicht mit vielen andern Trauben teilen muss. So kultivierte Reben sind besonders widerstandsfähig gegen alle möglichen Schädlinge und Krankheiten, es ist das Fundament des biologischen Anbaus. Also gedeihen Weine – und dies ist der rote Faden, der sich durch das ganze Sortiment zieht –, die von unerhörter Eleganz, Tiefgründigkeit und aromatischer Komplexität geprägt sind, ohne jemals schwer zu sein. Es entsteht eine perfekte, natürliche Harmonie, die den Weinen eine grosse Langlebigkeit verleiht.

Die Reputation, die sich Alessandro Mori in einer doch relativ kurzen Zeit erarbeitet hat, ist geradezu fabelhaft. Noch in der Ausgabe 2009 des Gambero Rosso wurde IL Marroneto unter ferner liefen erwähnt und gilt seither als Geheimtipp. Am besten beschreibt der beratende Önologe Giulio Gambelli den Charakter und das Geheimnis von IL Marroneto: «precisione».