Was sind Autochthone Rebsorten?

Ist eine Rebsorte in einer bestimmten Region bereits sehr lange heimisch, gilt sie als autochthon – auch wenn die Rebsorte ursprünglich aus einer ganz anderen Region stammt.

Als autochthone Rebsorte bezeichnet man eine einheimische oder indigene Sorte. Der Begriff stammt von den altgriechischen Wörtern αὐτός (autós), auf Deutsch «selbst», und χθών (chthōn), auf Deutsch «Erde». Demgegenüber stehen allochthone, also gebietsfremde Sorten, die vom Menschen in Gebiete gebracht wurden, in denen sie ursprünglich nicht vorkamen. Manche Rebsorten findet man ja schon sehr lange in Regionen, in denen sie nicht entstanden sind. Bei vielen Rebsorten ist das Ursprungsgebiet allerdings nicht bekannt. Mit Hilfe von DNA-Analysen kann man seit rund zwei Jahrzehnten jedoch immer leichter die Abstammung von Rebsorten feststellen und damit auch Ursprungsgebiete einkreisen.

Ein typisches Beispiel für eine autochthone Rebsorte ist die Aligoté. Sie ist auf natürliche Weise im Burgund entstanden. Ihre Elternrebsorten sind Gouais blanc (Weisser Heunisch) und Pinot (Burgunder). Aligoté ist im Burgund heimisch und wird auch so gut wie nirgendwo sonst angebaut. Der Chardonnay dagegen hat exakt die gleichen Rebsorten als Eltern. Auch er ist im Grossraum Burgund entstanden und dort heimisch. Die Sorte ist jedoch so erfolgreich geworden, dass man sie heute in so gut wie jedem Anbaugebiet der Welt findet. Überall ausserhalb Burgunds ist sie allochthon, wobei man an Burgund angrenzende Gebiete wie Jura und Champagne zum Ursprungsgebiet zählt.

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