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Die Griechen brachten um 600 v. Chr. die ersten Reben nach Massalia, dem heutigen Marseille. Im zweiten Jahrhundert nutzten die Römer den Transportweg über Südfrankreich nach Spanien, sie pflegten die Weingärten weiter und bauten ein Weinhandelsnetz über Wasser und Land mit Gallien auf.
Mit einer Weinproduktion von gut 46 Millionen Hektolitern ist Frankreich nicht nur quantitativ einer der bedeutendsten Erzeuger der Welt, sondern auch qualitativ ist Frankreich nach wie vor der Benchmark:
Internationale Standards orientieren sich an Bordeaux, Burgund und der Champagne und die französischen Rebsorten wie Chardonnay, Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah oder Pinot Noir werden auf der ganzen Welt angebaut.
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Das Terroir (die Gesamtheit der lokalen Gegebenheiten wie Boden, Klima, Lage etc.) spielt in Frankreich eine zentrale Rolle, so war das französische Weingesetz mit seinen Herkunftsbezeichnungen das erste überhaupt.
Die Spitze der Qualitätsstufen in Frankreich bilden die AOC-Weine (seit 2009 AOP: Appellation d’Origine Protégée), danach folgen die Vins Délimités de Qualité Supérieure (VDQS), Landweine (Vins de Pays / IGP) und die Tafelweine (Vins de Table/Vins de France).
Das AOC-System in Frankreich ist sehr komplex: die kleinste AOC umfasst gut 0.8 Hektar Reben (La Romanée), die grösste zusammenhängende AOC umfasst gut 110’000 Hektar (AOC Bordeaux).
Die Anforderungen an die AOC sind ebenso vielseitig, im Burgund zum Beispiel sind die einzelnen Rebbergslagen nach Potenzial und Qualität eingeteilt, in Bordeaux hingegen sind die Châteaux, nicht die Rebberge, klassiert. Generell aber gilt: je kleiner die AOC, desto strenger sind die Qualitätsanforderungen.
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Die Stadt am Atlantik ist namensgebend für die wohl bekannteste Rotwein-Region der Welt. Entlang der Ufer der Gironde werden mehr Spitzenweine produziert als in jeder anderen Region Frankreichs. Unterteilen lässt sich die mehr als 110'000 Hektar grosse Fläche am besten in linkes und rechtes Ufer der Gironde.
Am linken Ufer im Médoc (mit Margaux, Pauillac, St. Estèphe und St. Julien) findet die Rebsorte Cabernet Sauvignon auf den kiesigen Böden ideale Bedingungen. Südlich davon liegt die Region Graves und die berühmte Appellation Sauternes mit ihren unverkennbaren Süssweinen aus edelfaulen Trauben.
Am gegenüberliegenden rechten Ufer, im Libournais, liegen die Gebiete St. Emilion und Pomerol. Dort sind die Böden schwerer (mehr Lehmanteil) und ideal für den Anbau von Merlot und Cabernet Franc. Im Bordeaux ist die Klassifikation komplex und meist historisch festgelegt, dabei gilt für jede Appellation ihr eigenes System.
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Die zurzeit unangefochtene Spitze aller Weinbaugebiete – die Weine aus dem Burgund sind so gut gesucht und teuer wie nie. In kaum einer anderen Region der Welt spielt das Terroir (das Zusammenspiel von Boden, Klima, Feuchtigkeit, Sonneneinstrahlung usw.) eine derart wichtige Rolle wie im Burgund. Anders als in Bordeaux werden hier die Lagen klassiert, die Spitze bilden die Grand Cru’s, dann die Premier Crus gefolgt von den Village-Weinen. Eine Premier Cru Lage wie zum Beispiel Meursault «Genevrieres» kann von vielen verschiedenen Produzenten sein.
Das Klima der Region im Osten von Frankreich zwischen Dijon und Lyon ist kontinental geprägt, die Sommer sind relativ kurz, weswegen sich früh reifende Rebsorten zum Anbau eignen. Die beiden wichtigsten Rebsorten sind Pinot Noir für Rotweine und Chardonnay für Weissweine, daneben wird etwas Aligoté (weiss) und im Beaujolais Gamay (rot) angebaut. Klassisch werden sowohl die Rot- als auch die Weissweine sortenrein im 228 Liter Holzfass «Pièce» ausgebaut.
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Das Chablis ist nicht nur durch seine Lage ganz im Norden im Burgund besonders, auch sein Weinstil ist eigenständig und auf der Welt einzigartig. Die kreidehaltigen Kalksteinböden mit Fossilien und Muschelkalk durchsetzt, ähnlich deren in der nicht weit entfernten Champagne, sind ausschliesslich mit Chardonnay bepflanzt. Klassiert sind die besten Lagen um das Städtchen Chablis als Premier Cru (insgesamt 40 Lagen) und sieben Grand Cru Climats, daneben gibt es eine Vielzahl von Village-Weinen. Traditioneller Chablis wird im Stahltank ausgebaut, ist aromatisch, schlank, kühl mit knackiger Säure und kreidiger Mineralität. Chablis kann gut jung und frisch getrunken werden, er hat aufgrund seiner tragenden Säure aber ein erstaunliches Reifepotenzial.
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Sie ist die nördlichste Weinbauregion in Frankreich und die Wiege der oft kopierten aber selten erreichten Schaumweine mit traditioneller Flaschengärung. Auf den berühmten Kreideböden, ähnlich deren im Chablis, auf rund ca. 34'000 Hektar und auf fünf Départements verteilt, wachsen die drei Hauptrebsorten für Champagner: Pinot Noir, Pinot Meunier und Chardonnay. Der Grundwein, meist eine Cuvée aus den drei Sorten und bei Non-Vintage aus verschiedenen Jahrgängen, wird mit Hefe und Zucker in Flaschen abgefüllt und für die zweite Gärung in der Flasche verschlossen. Nach einer Reifezeit von Mindestens 15 Monaten und nach Entfernen des Hefedepots (zuerst durch Rütteln, dann Degorgieren) ist der Champagner fertig: Durch die Flaschengärung (hier Méthode Champenoise) hat sich feine Kohlensäure (Perlage) gebildet und die Champanger-typischen, briocheartigen Autolysearomen sind entstanden.
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Im südlichen Teil der Côte d’Or liegt die Côte de Beaune mit der gleichnamigen Kleinstadt im Zentrum. Auf dem kalkhaltigen Untergrund mit Eiseneinlagerungen wachsen Pinot Noir (Pommard und Volnay) und Chardonnay. Hier, in ihrer Heimat, stammen die elegantesten, langlebigsten und rarsten Chardonnays her, Grand Crus, Premier Crus und prestigeträchtige Village-Appellationen liegen dicht beieinander. Die bekanntesten Appellationen für Chardonnay sind die Dörfer Puligny-Montrachet, Meursault und Chassagne-Montrachet mit ihren Grand Cru Lagen Montrachet, Bâtard-Montrachet oder Corton-Charlemagne.
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Der nördliche Teil der Côte d’Or ist die Heimat der grössten Pinot Noirs der Welt, auf den lehmigen Kalksteinböden findet die Sorte das perfekte «Terroir». Die burgundischen Climats, also die mehr als 1200 Weinparzellen mit spezifischem Terroir, sind seit 2015 Unesco Weltkulturerbe. Hier, zwischen Dijon und Nuits Saint-Georges liegen die Weinbaugemeinden Gevrey-Chambertin, Chambolle-Musigny, Vosne-Romanée und die weltberühmten Einzellagen Romanée Conti, Clos de Vougeot und Chambertin. Die allerbesten Lagen (weniger als 1%) sind als «Grand Cru» klassiert, sie erreichen astronomische Preise und sind gesucht wie nie zuvor, daneben gibt es viele gute Premier Cru- und Village-Appellationen.
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Das französische Rhôntetal wird in den nördlichen und südlichen Abschnitt unterteilt. Südlich von Montélimar werden die Weine typischerweise zu Cuvées aus verschiedenen Rebsorten assembliert, an der nördlichen Rhône werden die Weine sortenrein ausgebaut. Die Rotwein-Sorte hier ist Syrah, Weissweinsorten sind Viognier, Marsanne und Roussanne. Auf den Granitböden am steilen Ufer entlang des Rhôneufers gedeiht der Syrah besonders gut: würzig, stahlig-mineralisch mit dunkler Beerenfrucht und unglaublicher Kraft und Finesse. Die steilsten und exponiertesten Lagen finden sich in der Côte Rôtie ganz im Norden, hier bringt der Syrah die kernigsten und konzentriertesten Weine hervor. In der Appellation Saint-Joseph etwas südlicher am rechten Rhôneufer ist Syrah die einzig zugelassene Rotweinsorte, bis zu 10% Weisswein darf hier den Rotweinen beigefügt werden.
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Mit seiner Rebfläche von 290'000 Hektaren ist das Languedoc-Roussillon nahe der spanischen Grenze das grösste Weinbaugebiet Frankreichs. Früher war die Region für ihre hohen Erträge und international beliebten Verschnitt- und Färberweine bekannt, heute bringen die Sorten Carignan, Mourvèdre, Grenache und Syrah eigenständige Weine in Top- und häufig Bio-Qualität hervor. Neben den AOC-Weinen (wie zum Beispiel Minvervois oder Corbières) ist das Languedoc die Heimat der IGP Pays d’Oc-Weine, welche dank der Rebsorten Angabe auf dem Etikett leicht verständlich sind. Das Klima ist vom Mittelmeer geprägt mit heissen und trockenen Sommern, etwas kühlere Temperaturen mit deutlichen Tag/Nacht Unterschieden finden sich in den höheren Lagen im Landesinnern, wie zum Beispiel in der seit 2005 eigenständigen AOC Terrasses du Larzac.
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Mit über 1000 Kilometern Länge ist die Loire der der längste Fluss in Frankreich. Das wunderschöne Loire-Tal besticht nicht nur durch seine üppig grüne Landschaft und die prunkvollen Schlösser, sondern auch durch seine Weine und Weinstilistiken: Die Atlantikmündung der Loire ist Heimat des frischen Muscadet und des rassigen Chenin Blanc, aus Chinon und Saumur stammen die würzigen Cabernet Francs. Die eigentlichen Stars im Loire-Tal sind allerdings die Sauvignon Blancs aus Pouilly Fumé oder Sancerre, im Osten des Loire-Tals.
Am Westufer des Flusses, auf den Hügeln um das Städtchen Sancerre liegen die Sauvignon Blanc-Rebberge auf den besonderen Kalk- und Feuersteinböden. Nur hier findet sich neben dem Cassis- oder Stachelbeeraroma die so typische, mineralische Feuerstein-Note.
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Die südlichste Appellation im Haut-Médoc umfasst ca. 1400 Hektar Reben. Auf den leichten Kiesböden fühlt sich der Cabernet Sauvignon besonders wohl, daneben wachsen Cabernet Franc, Merlot und etwas Petit Verdot. Hier entstehen duftige, feine Weine, die an Eleganz kaum zu überbieten sind. Mehr als 20 der total 61 klassierten Châteaux liegen in Margaux, darunter die beiden Flaggschiffe der Appellation Château Margaux (Premier Cru) und Château Palmer (Troisième Cru).
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Die Halbinsel Médoc umfasst das 80 Kilometer lange Weinbaugebiet am linken Ufer der Gironde bis zur Atlantikküste. Aufgrund der Küstennähe herrscht hier ein mildes Klima mit vielen Sonnenstunden und ist dank der Kiefernwälder gut geschützt vor den rauen Atlantikwinden. Die einst sumpfige Region bringt heute die berühmtesten Weine der Welt hervor, die besten Lagen finden sich am sanft hügeligen Ufer der Gironde auf leichten Böden mit Kiesablagerungen und Blick aufs Wasser. Die Appellation «Médoc» gilt für den nördlichen Teil der Halbinsel, Weine aus der südlichen Region tragen die AOC «Haut-Médoc». Im Haut-Médoc liegen die vier berühmten kommunalen Appellationen Saint-Estèphe, Pauillac, Saint-Julien und Margaux.
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Das malerische Städtchen St. Emilion, welches 1999 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt wurde, liegt auf einem Kalkplateau am rechten Ufer der Gironde. Die grösste kommunale Appellation mit rund 4100 Hektaren Fläche ist vorwiegend mit Merlot und etwas Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon bepflanzt. Durch den hohen Merlot-Anteil in den Cuvées sind die Weine runder und weicher als die Weine des linken Ufers, zudem sind sie bereits früh sehr zugänglich. Die besten Châteaus in St. Emilion werden in Grand Cru Classé und Premier Grand Cru Classé A und B eingeteilt, diese Klassierung wird alle 10 Jahre neu vergeben. Zurzeit gibt es vier Premier Grand Cru Classé A, die Châteaux Ausone, Cheval Blanc, Angélus und Pavie, wobei alle ausser Pavie ihren Ausstieg aus der Klassifikation beschlossen haben.
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Die nördlichste kommunale AOC im Médoc ist Heimat der beiden prestigeträchtigen Deuxième Crus Classés Château Cos d’Estournel und Château Montrose. Die Gegend um den alten Handelshafen Saint-Estèphe ist ländlicher und die Châteaus weniger prunkvoll als weiter im Süden. In St. Estèphe sind die Böden schwerer (mehr Lehm und Tonanteil) als im benachbarten Pauillac, hier sind die Cuvées traditionell mit mehr Merlot-Anteil als in den anderen Appellationen am linken Ufer. Die Weine aus St. Estèphe sind kraftvoll, kernig und rustikaler – aufgrund ihrer Robustheit und Struktur oft als maskulin bezeichnet.
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