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Haben Sie sich schon gefragt, was im Laufe eines Weinjahres im Rebberg passiert? Wir zeigen Ihnen, was die Winzer und ihr Team im Frühling treiben.
Bald schon werden die Knospen das erste Grün hervorbringen und nur wenig später – meist im April – zeigen sich bereits die Ansätze für die späteren Fruchtstände.
Allerdings ist diese Phase im Frühjahr auch eine sehr sensible. Sollte jetzt noch ein starker Frost kommen, erfrieren die Knospen und Triebe oder nimmt gar der ganze Rebstock Schaden. Auch diesen Frühling war das ein grosses Thema.
Verlieren die Pflanzen ihre jungen Triebe, kann dies für den Winzer einen totalen Ernteausfall bedeuten – viele Monate bevor die Lese überhaupt ansteht. Insbesondere die Jahre 2016 und 2017 waren reich an solch bösen Überraschungen für Winzer und Reben, was die deutlich gesunkene Erntemenge in Europa erklärt.
Der Boden ist noch zu bearbeiten, um eine bestmögliche Versorgung der Rebstöcke mit Nährstoffen zu gewährleisten sowie an die „Erziehung“ der Rebe und ihrer neuen Triebe. Und dabei ist eine gewisse Eile geboten. Mit der Reb-Erziehung sind verschiedene Methoden gemeint, das Wachstum des Laubs und der Trauben zu steuern. Dafür werden die Triebe an Drähte oder Pfähle gebunden, um die Blätter optimal der Sonne zuzuwenden und die Trauben zu schützen.
Bislang hat der Rebstock von seinen Reserven im Stamm gelebt. Sobald das Weinlaub nun aus Sonnenlicht neue Energie herstellt, verstärkt sich noch einmal das Wachstum der Pflanze. Deshalb gilt es die Triebe und Augen rechtzeitig zu kontrollieren. Aus mancher Knospe wachsen manchmal zwei Triebe: einen muss der Weinbauer „ausbrechen“, damit sich die Kraft auf nur einen konzentriert.
Auch der Stamm der Rebe wird im Frühjahr noch einmal gesondert begutachtet. Alle Triebe, die nicht dem Ausbilden der Trauben dienen, entfernt der Weinbauer. So kann der Stamm die ganze Energie den wichtigen Trieben widmen.
Beim Wein tragen nämlich nur die neuen Triebe Früchte, die auf älteren Trieben stehen. Das Reinigen der Stämme, dient damit ebenfalls der Konzentration aller Kraft auf die Triebe, die die Trauben tragen.
Inzwischen ist es Mai geworden und die Weinberge stehen kurz vor der Blüte. Die unscheinbare Weinblüte, die aus den Gescheinen hervorgeht, ist ein ausserordentliches Sensibelchen. Gehen die Blüten verloren und werden weniger befruchtet, so wachsen auch weniger Trauben heran. Und das wollen wir natürlich alle nicht!
In den kommenden Monaten bis zur Lese verfolgt der Winzer das Wachstum der Trauben mit voller Aufmerksamkeit. Es gilt sie vor Schädlingen und Krankheiten zu bewahren, sie durch die Trockenheit und den Sommerhagel zu bringen.
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