Spanien hat mit ca. 1 Million Hektar die grösste Rebbaufläche der Welt. Durch das gebietsweise sehr trockene Klima ist die Weinproduktion jedoch kleiner (ca. 37‘000‘000 Hektoliter) als in Frankreich und Italien. Die Vielfalt der Weine von Nord bis Süd oder Ost bis West ist enorm. Die politische Öffnung Spaniens nach der Zeit Francos liess den Weinbau förmlich explodieren. Grosse Investitionen in die Landwirtschaft, die Vermischung von Tradition und Moderne sowie die Wissbegierde einer jungen Generation machten aus Spanien innert kurzer Zeit einen Weinproduzent, der weltweit zu den Besten gehört.

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Obwohl über 600 verschiedene Traubensorten angepflanzt werden, wird ein Grossteil der Weine aus ca. 20 der meistgebräuchlichen Sorten gekeltert. Königin der spanischen Trauben ist sicher die Tempranillo, die je nach Gegend auch Tinta del país, Tinto Fino, Cencibel oder Ull de Llebre genannt wird. Sie eignet sich hervorragend für den Ausbau im Holz und zeichnet sich je nach Anbaugebiet und Terroir durch grosse Anpassungsfähigkeit aus. Man findet sie in Jungweinen ohne Fassausbau bis zu lagerfähigen Spitzenweinen. Wichtige Trauben sind aber auch Garnacha, Mazuela und Bobal bei den Roten, Airèn, Verdejo, Viura bei den Weissen. Daneben wird eine Vielzahl von internationalen Trauben angebaut.

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Mittlerweile gibt es gegen 80 kontrollierte Herkunftsgebiete, die sogenannten Denominación de Origen (DO). Davon sind zwei Gebiete (Rioja und Priorat) eine Denominación de Origen Calificada (DOCa resp DOQ). In diesen beiden Regionen gelten noch striktere Gesetze wie z. B., dass nur auf dem Weingut abgefüllte Flaschen verkauft werden dürfen. Zu den bekanntesten Gebieten gehören sicherlich die Rioja, Ribera del Duero, Priorat, Toro und Rueda.
Es gibt ein Klassifizierungssystem nach Vinos Joven, Crianza, Reserva, Gran Reserva und Vino de Pago. Das bezieht sich aber nur auf den (Fass-)Ausbau der Weine und ist im Prinzip keine Qualitätsangabe. Viele Produzenten verzichten deshalb auf eine solche Klassifizierung damit sie ihre Weine frei von Einschränkungen produzieren können.

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Regionen Spaniens

ÁLAVA

Álava ist eine baskische Provinz um das mittelalterliche Dörfchen Laguardia in der Rioja-Alavesa. Rioja liegt im Nordosten von Zentral-Spanien und wird hauptsächlich vom Rio Ebro mit Wasser versorgt. Die Tempranillo-Traube ist die am häufigsten angebaute Sorte. Die Weine eigenen sich gut für einen Ausbau in Eichenfässern und erreichen ein gutes Lagerpotential. Um die rigiden Herkunfts- und Ausbaubestimmungen zu umgehen, verzichten die Produzenten von Álava bewusst auf die Herkunftsbezeichnung Rioja DOCa.

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ALICANTE

Die DO Alicante liegt im südlichen Teil der Levante in Spanien, auf ca. 600 Meter über Meer. Das Klima ist heiss, an der Küste feucht, im Hinterland trocken. Dadurch entstanden zwei Sub Zonen. Die grössere Zone, westlich der Stadt Alicante wird hauptsächlich mit der Monastrell (Mouvèdre) bepflanzt. In den Küstengebieten, auch La Marina genannt, spielt die Moscateltraube die Hauptrolle.

Aus 9'200 Hektaren werden 121'000 Hektoliter Wein gekeltert.

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BIERZO

Bierzo liegt auf ca. 450-1000 Meter über Meer in Nordwestspanien an der Grenze von Galizien zu Castilla y Leon, auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Das feuchtwarme, aber sonnige Mikroklima wird mehrheitlich vom Atlantik bestimmt, zeigt aber auch grosse Einflüsse vom kontinentalen Spanien. Die Böden variieren sehr stark. Findet man in den Tallagen feuchten, fruchtbaren Boden, bestehen die Hanglagen vorwiegend aus kalkhaltigem, sandigem Material. Die oftmals sehr steilen Rebberge müssen mit Maultieren oder Pferden bewirtschaftet werden. Hauptsächlich wird die Mencía Traube angepflanzt, in kleineren Mengen auch Garnacha. Die Weine des Bierzo zeichnen sich durch grosse, samtige Eleganz aus, mit Noten nach roten Beeren. Aus 4'000 Hektar werden 95'000 Hektoliter Wein gekeltert.

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CASTILLA Y LEÓN

Castilla y León ist mit einer Fläche von 94'000 km2 grösser als ganz Österreich. Sie liegt auf einer trockenen Hochebene zwischen 600 und 1000 Meter über Meer, mit der Hauptstadt Valladolid. Hier hat der Fluss Duero seinen Ursprung, bevor er 900 Kilometer weiter westlich bei Porto in den Atlantik fliesst. Innerhalb der IGP (Indicación Geográfica Protegida) befinden sich zahlreiche bekannte DO’s (Denominación de Origen), wie zum Beispiel Ribera del Duero, Toro, Rueda und viele mehr. Entsprechend gross ist die Vielfalt der angepflanzten Trauben und produzierten Weine. Der Vorteil für die Produzenten ist sicher, dass die IGP-Bestimmungen weniger strikt sind als in einer DO. Das geht von Bewässerungsfragen bis zu der Auswahl an erlaubten Rebsorten.

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CATALUNYA

Catalunya ist die zweitgrösste Weinbauregion von Spanien, die aber in viele kleinere Gebiete unterteilt wird, die bekanntesten davon sind sicher das Priorat und Penedés. Nebst einer grossen CAVA Produktion werden auch viele Weiss- und Rotweine gekeltert. Das angrenzende Frankreich beeinflusste den Weinbau in Katalonien sehr stark. Schon früh wurde auf Trauben aus dem nördlichen Nachbarland gesetzt, wie Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah, Grenache, Carignan und Petit Verdot. Auch bei den Weissweinen findet man nebst spanischen Trauben mit Chardonnay, Roussanne, Viognier, Marsanne oft französische Rebsorten. Das mediterrane Klima sorgt für ausgeglichene Temperaturen und langsame Reifezyklen.

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CAVA

DO Cava bezieht sich nicht auf ein einzelnes Anbaugebiet, sondern auf die Methode, wie der Schaumwein hergestellt wird, dh. mit Zweitgärung auf der Flasche. Somit gibt es Cavas aus verschiedenen Gegenden Spaniens. Die mit Abstand grösste Produktion liegt aber im Penedés, ca. 30 Autominuten südlich von Barcelona. Die klassischen Rebsorten sind Parellada, Macabeo und Xarel-Lo. Für Rosé kommen Garnacha und Monastrell dazu. Zugelassen sind auch die Sorten Chardonnay und Pinot Noir. Die Produktion des Cavas muss nach der «Metodo tracicional», also mittels Flaschengärung erfolgen. Nach mindestens neun Monaten auf der Hefe und weiteren drei Monaten Flaschenlagerung dürfen die Cavas frühestens auf den Markt kommen. Die meisten Cavas sind wesentlich länger (bis zu 30 Monaten) auf der Hefe. Als Erfinder vom Cava gilt José Raventós, der 1872 als erster einen Schaumwein in Spanien erzeugt haben soll.

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EMPORDÀ

Die DO Empordà liegt im Nordosten von Spanien. Es ist in zwei Teilgebiete aufgeteilt, das Alt Empordà an der Grenze zu Frankreich und das Baix Empordà um Palamos herum. Das landschaftlich wunderschöne Gebiet hat durch den Mittelmeeranstoss ein ausgeglichenes Klima. Der teilweise kräftige Nordwind, Tramuntana, sorgt für gut Belüftung der Rebberge und somit für Rebsorten mit mittleren und langen Zyklen. Die traditionellen Rebsorten wie Carignan oder Samsó werden ergänzt durch neue Sorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah, Cabernet Franc und Petit Verdot bei den Roten und Carignan Blanco, Garnacha Blanca, Macabeo, Chardonnay, Gewürztraminer, Malvasia und weitere bei den Weissen. Aus 1'770 Hektaren werden ca. 50'000 Hektoliter gekeltert.

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JEREZ

Jerez ist die Herkunft von Sherry und liegt ganz im Süden von Spanien. Die viele Sonnenstunden und hohen Temperaturen sind eine grosse Herausforderung für die Winzer. Die Sherry Produktion ist sehr komplex, braucht viel Know-how und Zeit. Die Palette reicht von sehr trockenen Finos und Manzanillas (aus Palomino Trauben) über Amontillados und Olorosos bis zu den Dessertweinen aus der Pedro Ximénez Traube. Die Weine reifen im dem sogenannten Solera-System über Jahre. Fässer mit älteren Weinen werden dabei immer wieder mit jüngerem Wein aufgefüllt. Auf der Oberfläche des Weins wächst eine Schicht aus Hefe, die wie ein schützender Deckel wirkt. Kühl getrunken sind die Sherries trotz dem Alkoholgehalt von 15 Vol. % erstaunlich frisch und sie eigenen sich, wie ein Weisswein hervorragend als Apero aber auch zu Speisen.

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JUMILLA

Die DO Jumilla liegt im südlichen Teil der Levante in Spanien, zwischen 400 und 900 Metern über Meer. Erst Ende der 1980er Jahre wurde die Gegend stark von der Reblaus befallen. Danach wurden weite Teile der Gegend neu bepflanzt, zu 85% mit der Monastrell (Mouvèdre) Traube. Weissweine werden nur in kleinen Mengen erzeugt. Die Weine zeichnen sich durch ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aus. Klimatisch ist Jumilla mit 3'000 Sonnenstunden und unregelmässigen, trotz teilweise sintflutartigen Regenfällen, als trocken und warm zu bezeichnen. Aus 25’000 Hektaren werden ca. 250’000 Hektoliter gekeltert.

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MALLORCA

Mallorca ist die grösste Insel der Balearen. Die trockenen und heissen Sommer sind für die optimale Reife der Trauben bestens geeignet. Reblaus und Mehltau sorgten für den Niedergang des Weinbaus, bis dann um 1980 die Bemühungen in den Weinbau wieder verstärkt wurden. Ausserhalb der beiden DO Gebiete (Binissalem und Pla i Llevant) werden viele Weine ohne DO Regulierungen gemacht. Nebst den einheimischen roten Traubensorten wie Manto Negro, Callet, Fogoneu werden auch internationale Sorten wie Cabernet Sauvigon, Merlot und Syrah angepflanzt. Weissweine spielen eher eine untergeordnete Rolle.

Aus 1’100 Hektaren werden 30'000 Hektoliter Wein gekeltert.

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PRIORAT

Das DOQ Priorato, auf Katalanisch Priorat genannt, ist ein kleines, einzigartiges Gebiet inmitten von Hügeln, in dem seit über acht Jahrhunderten kraftvolle, tiefrote Weine von hervorragender Qualität produziert werden. Hauptsächlich wird die Garnacha und Cariñena Traube angepflanzt aber auch Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah findet man in vielen Weinen.

Das etwa 150 km südlich von Barcelona in der Provinz Tarragona gelegene Gebiet erlangte in den letzten zwanzig Jahren grosse Berühmtheit, nachdem die Erzeuger begannen, bei der Weinherstellung neue Technologien anzuwenden. Seitdem haben die Weinberge, die Anfang der achtziger Jahre sowohl mit französischen als auch mit einheimischen Rebsorten bepflanzt wurden, die hochgelobten "neuen Prioratos" hervorgebracht. Heute gehören diese Weine nicht nur in Spanien, sondern auch international zu den Bekanntesten.

Die Qualität der Weine, sowohl der traditionellen als auch der neuen, beruht auf einem einzigartigen Mikroklima und Terroir. Diese Bodenbeschaffenheit und die Mischung aus alten und neuen Weinbaumethoden, haben das Priorato zu einem der am meisten beachteten europäischen Anbaugebiete gemacht. Aus 1'900 Hektar werden 30’000 Hektoliter Wein gekeltert.

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Rioja
Rioja liegt im Nordosten von Zentral-Spanien, entlang des Rio Ebro. Die DOCa Rioja besteht aus drei ziemlich unterschiedlichen Teilregionen. Rioja Alavesa und Rioja Alta, liegen eher nördlich resp. süd-westlich und werden hauptsächlich mit Tempranillo Rebstöcken bepflanzt. In Rioja Oriental, der südlichsten Region, wird wegen des wärmeren Klimas oftmals Garnacha angebaut. Die Weine eigenen sich gut für einen Ausbau in Eichenfässern und haben ein grosses Lagerpotential. 1991 wurde die Rioja als erstes Anbaugebiet in Spanien zu einer Denominación de Origin Calificada ausgezeichnet. Auf 66’000 Hektar werden 2’800’000 Hektoliter Wein gekeltert.

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VALDEORRAS

Das DO Valdeorras (das goldene Tal) liegt ganz im Osten Galiziens. Der Schwerpunkt liegt klar auf den Weissweinen, die zum grössten Teil aus der Godello Traube gekeltert werden und mit der sich diese Gegend weltweit einen guten Ruf erarbeitet hat. Zweifellos kommen einige der besten Weissweine Spaniens aus diesem Gebiet. Wenige Rotweine werden aus der Mencía Traube vinifiziert. Durch die Berge ist die Region vom Atlantik geschützt, wodurch mehrheitlich ein kontinentales Klima herrscht.

Aus 1'500 Hektaren werden 38'000 Hektoliter Wein gekeltert.

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YECLA

Die DO Yecla liegt im Südosten von Spanien, zwischen 400 bis 800 Meter über Meer und weist ein kontinentales Klima aus, das vom Mittelmeer beeinflusst wird. Generell ist es eher eine trockene Gegend, in der gesundes, kräftiges Traubengut heranreift. Die angebauten Trauben sind hitzeresistent, vorab die Monastrell (Mouvèdre) aber auch Syrah, Merlot und Alicante Bouschet findet man in den Rebbergen. Von den früheren, grossen Mengen an Fassweinen, wurde mehrheitlich auf Flaschenweine umgestellt. Entsprechend kleiner ist heute die Rebfläche und die produzierte Weinmenge. Dafür wurde die Qualität markant gesteigert.

Aus 11’000 Hektaren werden ca. 60'000 Hektoliter gekeltert.

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Ribera del Duero

Die DO Ribera del Duero, 1982 gegründet, ist gesegnet mit einer Kombination aus Terroir und Mikroklima, die hervorragende und komplexe Rotweine hervorbringt. Sie befindet sich an den Ufern des Duero, auf etwa 700 bis 1100 Meter über Meer und zieht sich von Valladolid über 200 km bis hin nach Soria im östlichen Teil. Das Klima ist harsch mit Temperaturen im Sommer von 45° und im Winter von -20°.

In diesen Höhenlagen bringt die Tinto Fino (besser bekannt als Tempranillo oder Tinta del País) erfrischend säurehaltige Früchte hervor, die wiederum Weine zeugen, die köstlich sind, wenn sie jung sind, aber auch die Fähigkeit haben, grossartig zu altern. Die Weine aus diesem Gebiet gehören mittlerweile zu den besten der Welt. Aus 23'000 Hektar werden 582'000 Hektoliter Wein gekeltert.

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Rias Baixas

Die DO Rias Baixas liegt im nordwestlichen Galizien, praktisch am Meer, und besteht aus drei Teilgebieten. Hier werden hauptsächlich Weissweine aus der Albariño Traube gekeltert. Diese Traube trotzt in diesem oftmals regnerischen Klima der Feuchtigkeit am besten und ergibt hervorragende Weine mit knackiger Frische und schönen Noten nach exotischen Früchten. Als Begleiter zu Meeresfrüchten und Fisch gibt es nicht viel Besseres. Ein Besuch dieser Region lohnt sich durchaus, auch oder gerade, weil es fernab der Touristenströme ist. Via Porto oder Santiago de Compostela ist die Anreise schnell und kurz. Aus ca. 4'000 Hektar werden 120'000 Hektoliter Wein gekeltert.

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